Tag 4 – Durch die Cairngorms

Markus Hoff-Holtmanns/ Juli 17, 2018/ Motorrad, Reisen

Sonntag, 15.07.2018

Irgendwie war es auf dem Campingplatz etwas später geworden, bevor ich endlich meine Sachen gepackt hatte und mich auf den nächsten Wegabschnitt stürzen konnte. Beim Packen des Zeltes schwante mir schon Böses als ich gen Himmel schaute. Von den Cairngorms her rollten mir die ersten tiefgrauen Wolken entgegen. Und genau dort musste ich durch um zu meinem ersten Basislager zu kommen.
Es kam wie es kommen musste, der typische schottische Landregen hiess mich willkommen. Beim nächsten Tankstopp musste dann auch die Regenkombi ran. Bis Inverness blieb sie auch an, aber der Regen ließ dort glücklicherweise nach.

In Inverness musste ich sowieso einen Shopping- und Mittagsstopp einlegen. Ersteres weil ich doch tatsächlich vergessen hatte, mir eine Tasse mitzunehmen. Nach Schottland reisen, Zelten einplanen, aber dann keine Tasse für Tee dabei haben. Flugs in den erstbesten Supermarkt mit Cafe, schon war ich versorgt. Mit Genuss verspeiste ich mein erstes schottisches Mittagsmahl.

Der restliche Weg nach Latheron oder kurz dahinter war teilweise sehr urig. Nebelschwaden kamen vom Meer auf Land und liessen stellenweise Sichtweiten von weniger als 100m zu. Dazu dann die recht kurvige Strecke der A9 an der Küste entlang, da war ich froh als mich mein Navi auf die letzten 2 Meilen abbiegen ließ.

Aber ich hatte mich wieder einmal zu früh gefreut. Denn es stellte sich heraus, dass Google Maps zwar die (private) Zufahrtsstrasse zum B&B kannte, aber mein Nuviz Navi benutzt „Here“. Das dachte zwar die Adresse zu kennen, benutzte aber ein falsche Anfahrt. Ich wunderte mich auch schon, als ich diesen Weg sah

Natürlich bin ich erstmal reingefahren. Und als mir das Navi sagte „Ziel erreicht“ während ich in einem Schlammweg steckte, kam glücklicherweise ein „local“ vorbei und wies mir den rechten Weg. Ich war in dem Augenblick doch froh eine Enduro zu fahren.
So anders war die Anfahrt zum eigentlichen B&B dann auch wieder nicht. Aber immerhin war die Strasse (mehr oder weniger) geteert.

Sehr schönes Anwesen aus dem 18. Jahrhundert, total verwinkelt mit etlichen An- und Umbauten, schrägen Türrahmen und Bad über’m Flur. Schnuckelig würde man wohl sagen. „Forse of Nature“ heisst das Haus und hat auch ein Cafe dabei das Speisen aus lokal hergestellten Zutaten anbietet. Ausserdem werden auch andere lokale Produkte verkauft, in erster Linie handgemachte Gebrauchsgegenstände oder Schmuck von kleinen Betrieben aus der Caithness Region. Caithness ist der oberste nordöstliche Zipfel von Nord-Schottland. Die Nachbarregion im Westen ist Sutherland.

An diesem Tag war die Fahrtstrecke zum vorerst letzten Mal etwas happiger, knapp unter 300km alles zusammen. Hier hatte ich drei Übernachtungen geplant um die Umgegend zu erkunden.

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