Tag 8 – Standing Stones und Stadt aus Stein
Donnerstag, 19.07.2018
Skara Brae war abgehakt, also weiter zu anderen Sehenswürdigkeiten. Erst einmal die beiden Whisky Destillerien am Ort, sprich Kirkwall. Highland Park liegt am Ortseingang, etwas am Hang, sehr schön angelegt mit nettem Blick auf die Stadt. Scapa dagegen liegt etwas ausserhalb im Stadtteil Scapa auf dem platten Land. So unterschiedlich die Lage, so unterschiedlich auch die Aufmachung. Highland Park ist weithin bekannt und hat Fans der diversen nordisch geprägten Abfüllungen überall in der Welt. Dementsprechend findet man wunderbare Ziegelbauten, fein herausgeputzten Innenhof, schicke altertümliche Beschilderung und eine herrlich einladende Rezeption. Indirekte Beleuchtung, hübsche Regale voll Merchandise und Whisky und ein ausgefeiltes Angebot and Führungen für jeden Geschmack. Vom Zufallsbesucher für 12 Pfund bis hin zum Highland Park Experten für 250 Pfund und mehr. Schon beim reinkommen spürt man den internationalen Charakter, nicht allein durch die mindestens vier verschiedenen Sprachen, die um einen herum gesprochen werden (von Touristen). Alles zu herausgeputzt für meinen Geschmack. Ich habe schon Glenfiddich, Glenmorangie und ähnliche „Mainstream“ Whisky Destillerien besucht, hier habe ich mir weitere Zeit gespart.
Scapa dagegen war eher wie Clynelish, geschäftsorientiert, klar und gradlinig. Der Empfang war auf einem einfachen Betriebshof, die Beleuchtung kam durch’s Fenster, und die Regale hatten Whisky und Whisky-Produkte (Seifen, Süssigkeiten und ähnliches). Keine T-Shirts, Mützen oder sonstige Paraphernalien. Allerdings mag ich Scapa nicht sonderlich, also auch hier keine weitere Führung. In Kirkwall fand ich auch noch die Orkney Destillerie, aber die stellen Gin, keinen Whisky her.
Eigentlich bin ich nicht so der Fan von Stadtbesichtigungen, aber ich hatte mittlerweile Hunger bekommen und Kirkwall bot das naheliegendste Ziel für ein spätes Mittagessen. Das fand ich dann auch im „The Strynd Tea room“ in Form eines Afternoon Tea. Das Foto sagt wohl mehr als tausend Worte.
Danach nun endlich wieder Historie: Die Standing Stones of Stenness und der Ring of Brodgar. Nach Skara Brae die wohl bekanntesten Bauwerke auf den Orkneys, da sie auf der Strecke von Kirkwall nach Skara Brae liegen. An diesem mystischen Ort hatte ich endlich vor, meine Drohne das erste Mal fliegen zu lassen. Nach vielem Bemühen, die App und das Gerät ad-hoc auf die gleiche Firmware zu aktualisieren (denn natürlich verlangte die Software das genau an diesem Tag, nicht drei Tage vor meiner Abreise als ich das letzte mal geprüft hatte), musste ich mich leider geschlagen geben und klägliches Scheitern eingestehen. Mir blieb nur der manuelle Flugmodus, der keine Videoübertragung unterstützt und aus Sicherheit auch andere Entfernungs- und Höhenbeschränkungen einschliesst. Als nächstes kamen mir natürlich Menschen dazwischen. Zwei Tour-Busse eines der Kreuzfahrt-Schiffe, die hier gelegentlich anlegen, kam vorbei und entlud eine Heerschar an Touristen aus aller Herren Länder. Also nochmal ein viertel Stündchen gewartet, bis meine Mavic Pro endlich abheben konnte. Ein paar Schnappschüsse vom Boden hier, das Flug Video kommt später. Unterwegs musste ich auch über einige der künstlich angelegten Landbrücken fahren, die während des zweiten Weltkrieges aufgeschüttet worden waren. Interessante Dinge, die man dort noch im Wasser findet.
Alles in allem dauerten die Stopps wieder mal so lange, dass ich zwei andere Ziele direkt fallen liess. Den Brough of Birsay, eine Insel mit einer Gezeiten-Landbrücke, und den Old Man of Hoy. Aber für letzteren hätte ich sowieso eine ganzen Tag einrechnen müssen. Vielleicht ein anderes mal.